Helogland AUTOR
Was heißt hier: Helgoland?
Betreff: DunkelDudenn: Helogland
AR>Helogland?
Alter Begriff aus der Seefahrerszeit, als man noch Schifferlatein lernen mußte und sowohl Missingsch sprach als auch Labskaus aß. Da die meisten der Seefahrer in ihrem Leben kaum von ihrer heimatlichen Küste wegkamen, mußten sie sich zumindest verteufelt gute Geschichten ausdenken von fernen Ländern, in denen sie angeblich dereinst auf dem Bärenfell lagen und sich von dunkelhäutigen Seejungfrauen den Wanst mit Fischöl einreiben ließen.
Die meisten dieser Länder hatten demzufolge natürlich auch
fantastische Sehenswürdigkeiten, wie Sehungeheuer (das sind sichtbare
Ungeheuer), den Langen Eugen, die Lange Anna oder sonstige
Kreidefelsen, z.B. die Weißen Klippen der Doofen. Es gab sogar
Inseln, die eigentlich Walfische waren, was an sich ja schon derbstes
Seemannsgarn ist, weil der Wal an sich ja kein Fisch ist. Dem ist das
zwar egal, aber die beiden nur als Paar auftretenden Kneipengänger
Friedrich und Wilhelm (im Dorfjargon auch immer Fri-Willi
genannt) achten noch immer sehr darauf, daß der Wal an sich
geschützt wird gegen solches Schifferlatein. Der Wal ist halt nicht
Fisch, nicht Fleisch - und wer den Wal hat, hat die Qual.
Wenn man also mal das Glück hat, als Landratte in den Kneipen
besonders der nördlichen Küstenregionen geduldet zu sein, in einem
stillen Eckchen sitzen zu dürfen und lauschen zu können, wie sich
die alten Sehbären (das sind sichtbare Bären!) ihre
Klabautergeschichten zuraunen, und wenn einem dann das Wort
Helogland
ans Ohr strandet, so weiß man von nun an als
erfahrener Schifferslateiner mit dem großen Latinum latrinum al mare:
HeloglandUnd schon kann man harpunenspitzenscharf daraus schließen, daß jemand wieder mal sein Leben lang nicht von seiner Küste raus aufs Meer gekommen ist und das einfach nur nicht zugeben will.
-> He log-Land
-> Er sagte nicht ganz die Wahrheit-Land
Gruß, Ulf »167«