Betreff: Der Atari
Moin!
Nach unermüdlichen Forschungsarbeiten ist es mir gelungen, den lange verschollen geglaubten Bericht über ein in unserer Heimat immer seltener werdendes Tier, den Atari, wieder aufzuspüren.
Ich darf mal zitieren:
Besonders der Atari ist heute neben der Kaffeemaschine der Stolz jeden Büros.
Im fernen Land Thai kam eines Tages ein famoser junger Mann auf die Idee, einen eingesperrten Puter freizulassen. Seine Rufe KOMM-PUTER brachten das Tier nicht mehr ins Gehege zurück. Das graue Tierchen ordnet man ab sofort in die Großgruppe der störrischen Kommputer ein. Es verbreitete sich zunehmend in Thaiwohnungen, wer mit dem Kommputer zusammenlebt verfällt schnell dem THAI-WAHN.
Der possierliche Geselle tauchte in Teekisten unter und
schmuggelte sich unter einem Vorwand in deutsche Wohnzimmer. Es
klingelte an der Tür und versprach Zeit zu sparen, nistete sich ein
und stahl dem Menschen und seinem besten Freund, dem Videorecorder
Stunde um Stunde. Er verspeist diese Zeit und gibt dabei leise
Rülpser von sich. Nur wenige Menschen haben das Schmarotzerverhalten
des ATARI VULGARES
erkannt. Sie schließen sich zu
Hacker-Club's zusammen und versuchen frei-laufende Exemplare zu
erschlagen, oder setzen auf ihn einen Steinmetz namens Michelangelo
an. Der Todesschrei eines Atari, kurz vor dem Erlöschen seines
Arbeitsspeichers lautet CHIP-CHIP, kurz: CHIP-CHIP.
Auf heimischen Schreibtischen lernt er heute auch sein Weibchen, die AMIGA kennen. Er nähert sich ihr langsam, wobei sie angesichts seines schlanken Laufwerks genüßliche Geräusche von sich gibt. Er bewundert an der Amiga die benutzerfreundliche Oberfläche und das kleine Mäuschen.
Die Fortpflanzung auf der vierzig Megabett Festplatte dauert nur wenige Millisekunden, bis dann schließlich die kleinen dreieinviertel Zoll großen Floppies geboren werden. Das Floppy wächst schnell zu einem kräftigen Gameboy heran. Am Ende steht dann ein ausgewachsener Viersechsundachtziger, wie die Männchen wegen ihres kapitalen Geweih's genannt werden.
Der Atari ist ein Vielfresser. Der Mensch versucht immer wieder, ihn mit Texten zu füttern, die manch ein Atari für immer verschluckt. Wenn der Atari genug Texte restlos verschluckt hat, trifft er sich mit seinen Artgenossen in deutschen Kneipen zum Nachspülen, das wird von uns Biologen auch Systemabsturz genannt.
Tiere unserer Heimat ist ein Radio-Comical von Bayern 3. Alle Texte von Andrej Grabowski und Georg Diedenhofen.
Also dürfte nun auch Ulf wissen, warum sich seine Ataris nicht vermehren: es fehlt eine Amiga!
Kopf hoch, Ulf, und viel Erfolg bei der Zucht!
Christoph