Desinger, der
Gruppe: ATARI.DTP Betreff: DD: Desinger
WJ>Selbst größere Firmen wie micrografx werden frühestens
im September
WJ>mit ihrem bereits für NT angekündigten Picture Publisher
präsent
WJ>sein, vom Desinger reden die noch gar nicht.
In jedem Chor (= Vokalensemble, Gruppierung aus a
,
e
, i
, o
und u
) gibt es verschieden
verteilte Stimmen: Baß, Tenor, Alt und Sopran, manchmal auch
extravagante Countertenor- oder Mezzomixsopran-Stimmen.
Der Desinger ist ein Solist, dem es obliegt, die C-Dur-Tonleiter
auf- oder abwärts zu singen, so daß er quasi allround
einsetzbar ist, weil der Bedarf an C-Dur-Tonleitern in der gesamten
barocken und klaschiss... klaschissen ... äh, alten Musik frappant
ist. Durch ein besonderes Handicap aber ist es ihm untersagt, weiter
als bis zum D zu singen, also entweder aufwärts nur die Sekunde C-D,
oder abwärts die Sequenz C-H-A-G-F-E-D. Weiter geht's dann nicht.
Der Musiktheoretiker F. Schlüssel hat schon 1888 gefordert, daß
die Vokalstimme der Desinger nicht im deutschen, sondern im
italienischen Lautsilbensystem notiert werde, weil in
Do-Re-Mi-Fa-Sol-La-Ti-Do
zum Glück kein reines D
enthalten sei. Seine Forderung konnte bis heute nur in wenigen großen
Foren, Singspielhäusern und Theatern (so in Mailand, München,
Bayreuth, Wildeshausen und Bückeburg) durchgesetzt werden.
Gruß, Ulf »283«