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Esperanto

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RS>Wo denn? In Esperantanien?
RS>Im Ernst: Was nützt einem diese Sprache?

Esperanto:

ist eine künstliche Sprache, die von einem tschechischen Arzt im Jahre 1887 erfunden wurde. Sie nimmt ihre Wortwurzeln hauptsächlich aus dem europäischen Sprachraum und versucht, ihre spartanische Grammatik eben diesen Sprachen anzupassen.

Zu der Zeit waren Kunstsprachen in der Mode (-> VOLAPÜK), doch konnte sich eigentlich nur das Esperanto richtig durchsetzen; zumindest existiert es als einzige noch aktiv gesprochene Kunstsprache nun schon mehr als 100 Jahre. Lediglich VOLAPÜK hat noch eine kleine Gemeinde.

Esperanto sollte ursprünglich mal eine Weltsprache werden und zur Völkerverständigung beitragen. Als aber (ich meine, es war so um) 1933 in einer internationalen Konferenz abgestimmt wurde, welche Sprache die Welthandelssprache werden soll, haben sowohl der Esperanto-Vertreter als auch der Deutsche Vertreter für Englisch gestimmt.

Seit einigen Jahren gibt es einen deutlichen Aufwärtstrend des Esperanto zu verzeichnen, was sicher auch mit dem 100jährigen Jubiläum zu tun hat. Viele Klassiker der Weltliteratur wurden übersetzt, es gibt sogar ASTERIX-Comics in Esperanto, etwa 15 Mio. Menschen auf der Erde sind in der Lage, sich in Esperanto zu verständigen. - Das ist zwar eine kleine, aber nicht die kleinste Sprachgruppe.

In diversen Schulen auf der ganzen Welt (z.B. auch in Paderborn) gab und gibt es Versuche mit Esperanto oder feste Esperanto- Schulunterrichtsfächer. Die Paderborner Versuche haben u.a. gezeigt, daß Schüler, die in der 4. oder 5. Klasse nur ein halbes Jahr lang Esperanto gelernt hatten, anschließend in einem Bruchteil der sonst üblichen Zeit Englisch, Französisch und Latein nachlernen konnten. Viele der Schüler hatten in der 7. Klasse schon Englischkenntnisse, die sonst üblicherweise nur Abiturienten in der 13. Klasse (vom Lehrplan her gesehen) haben sollten.

So kann und sollte man Esperanto heutzutage als einen KATALYSATOR sehen. Wer die rudimentäre Grammatik einmal gelernt hat, ist in der Lage, in wesentlich kürzerer Zeit hinter die Geheimnisse der anderen, lebenden wie toten Sprachen zu kommen.

Esperanto hat NUR 16 Grammatikregeln, aber NULL Ausnahmen!

Wer diese grundlegenden Grammatikregeln beherrscht, kann sich viel leichter in den Ausnahmen der lebenden Sprachen, z.B. Französisch, zurechtfinden.

Ein Bild, das ich dafür oft benutze: Wer schon mal mit LEGO kleine Häuschen gebaut hat, ist sicher leichter in der Lage, sich in die Arbeitswelt eines Maurers, Zimmerers und Architekten hineinzudenken. Er erkennt bei den ersten Versuchen mit Esperanto, daß es keinen Sinn macht, mit dem Dach anzufangen, egal, wie das Dach, die Wände und die Inneneinrichtung aussehen.

Wo kann man Esperanto sprechen?

Es gibt überall auf der Welt Clubs, in denen sich Esperantisten zusammenfinden, um die Sprache und das Sprechen zu pflegen. Der zweite Aspekt, die Lektüre und Korrespondenz in Esperanto, ist nicht zu unterschätzen. Ich z.B. habe nach zwei Wochen meine ersten Briefe in Esperanto an irgendwelche wildfremden Esperantovereine in Israel, China, Spanien und Brasilien geschrieben und - von allen Antwort bekommen. Man verstand mich, ich verstand sie - dank Esperanto.

Meine Meinung:

Esperanto ist ein tolles Werkzeug, um allgemeines Verständnis von und Gefühl für Sprachen zu bekommen, ein KATALYSATOR halt. Der Verständigungsgedanke ist für mich zweitrangig, da zur einheitlichen Verständigung von Menschen aller Rassen noch mehr gehört als nur das Entwirren des babylonischen Sprachengewirrs. Es ist leider ein menschliches Problem, mit dem wir Menschen m.E. nur über den Weg der Bildung fertigwerden können. Die Grenzen und Mauern, die wir in unseren Köpfen durch unterschiedliche Sprachen aufbauen, werden wir nicht durch Sprachdiktatur los (siehe UDSSR), aber durch eine allgemein höhere Bildung und mehr Information über andere Kulturen, Rassen, Religionen, etc. kann dazu beitragen, einander näher zu kommen.


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